Was mich bewegt

Man muss den Dingen die eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt, und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann; alles ist austragen – und dann Gebären… Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte. Er kommt doch! Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos still und weit … Man muss Geduld haben, gegen das Ungelöste im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antwort hinein. (R.M. Rilke)

 

Mit diesem Gedicht legen wir Ihnen wieder eine Andacht ans Herz:

Diesmal ist es eine Andacht mit dem  Schluss von Psalm 4: Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher ruhe. 

Ruhiger Schlaf ist für mich eine Kostbarkeit; wenn ich sehr lange wach liege, meditiere ich manchmal diesen Vers. Vielleicht wird er auch für Sie zum Andenken. Dafür ist es gut, den Vers und den Ablauf in sich zu tragen, es ist ja eine Hilfe für eine schlaflose Nacht.

So wird im Liegen und im Dunkeln meditiert, friedlich Schlaf zu finden, ist ein wunderbares Ergebnis. 

Beginn: Im Namen des dreieinigen Gottes - Amen. 

Gott, Dein ist der Tag, Dein ist die Nacht. Du bist bei mir. Danke. Amen 

Innerlich oder laut einmal den Vers sprechen: 

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher ruhe. 

Bequem hinlegen, die Augen schließen, ruhig ein - und ausatmen: 

Einatmend nehme ich den Frieden Gottes in mich auf. 

Ausatmend gebe ich den Frieden Gottes weiter. 

Ich denke an bestimmte Menschen, denen ich Gottes Frieden wünsche. 

Ich stelle mir kurz ihr Gesicht vor und nehme dann mit dem nächsten Einatmen wieder Gottes Frieden in mich auf. 

Mit der Zeit spreche ich beim Einatmen den ersten Teil des Verses: 

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden. 

Und beim Ausatmen den zweiten Teil: Du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher ruhe.

Gute Nächte und gesegnete Tage wünsche ich! 

Ihre Anne-Christina Wegner