Herzlich willkommen auf der Homepage des Pfarrbereichs Laucha!

 

Sie wird ergänzt durch die Seite der Kleinregion Saale-Unstrut innerhalb der Seite des Kirchenkreises https://www.region-saale-unstrut.de/

Für alle, die aufgrund persönlicher Umstände nicht zu den Gottesdiensten kommen können, auch für die, die durch Arbeit oder Familie verhindert sind, gibt es die Predigten über das Handy (einfach Nachricht an 01511 79 44 349 - AC Wegner) oder als Ausdruck.

Unter https://www.region-saale-unstrut.de finden Sie Audiodateien aus der Region

 

Wir bitten alle, zu beten: Für alle, die krank sind, die Angst haben, die in ihren helfenden Berufen besonders gefordert sind, für die Nachbarschaften und Familien, um Frieden in der Welt, in den Häusern und um Gottes Nähe.

Bleiben Sie behütet! Ihre Pfarrerin Anne-Christina Wegner

14 Gemeinden gehören zum Pfarrbereich Laucha. Uns prägt das Bild: "Als Familie Gottes miteinander leben: glauben, feiern und wachsen."

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Was war in letzter Zeit bei uns im Pfarrbereich? - Bilder und Berichte zu unseren letzten Veranstaltungen finden Sie hier.

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Ihre Gemeinde des Pfarrbereichs Laucha


https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2019/46752/zukunft-der-kirche-drei-gute-beispiele

Laucha, Kleinstadt in Sachsen-Anhalt

Die Menschen ansprechen, das machen sie auch in Laucha in Sachsen-Anhalt. Von sich aus kommen die wenigsten zur Kirche. Nur zwölf Prozent der Menschen in Sachsen-Anhalt sind evangelische Christen. Statistisch gesehen. Seitdem aber regelmäßig Frauen und Männer im Auftrag der Kirche an ihren Türen klingeln, Geburtstagsgrüße übermitteln und sich bei Kaffee und Kuchen erkundigen, wie es ihnen geht, fühlen sich sehr viele mit der Gemeinde verbunden.

180 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen mit dem Gemeindekirchenrat Verantwortung, organisieren Besuchsdienste und Gesprächskreise, leiten Handarbeits- und Sportgruppen an und fahren auf Kinder- und Jugendfreizeiten mit. "Ich alleine könnte das gar nicht schaffen", sagt Pfarrerin Anne-Christina ­Wegner. Der Pfarrbereich umfasst die Kleinstadt Laucha und 13 Dörfer.

Für Touristen ist es hier paradiesisch: Unstrut und ­Saale fließen an sanften Hügeln, Weinbergen und ­kleinen Ortschaften vorbei. Für die Einheimischen ist es nicht mehr so schön. Seit dem Mauerfall ist die Hälfte der ­Bevölkerung weggezogen, vor allem viele junge Leute sind gegangen. Die Arbeitslosigkeit liegt mit 6,5 bis 7 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, viele Geschäfte ­stehen leer. ­Geblieben ist, was vor allem die Alten brauchen: Ortho­pädietechnik, Physiotherapie.

Die Pfarrerin ist nicht für alles zuständig

Das Pfarrhaus in Laucha mit seinen mächtigen ­Wänden stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im ­Arbeitszimmer von Anne-Christina Wegner, 57, stapeln sich Bücher bis unter die Decke, unterm Tisch döst ­Momo, die schwarze Labradorhündin. Andachten sind vorzubereiten, Predigten zu schreiben. Und doch wirkt Anne-
Christina Wegner entspannt und nimmt sich Zeit für ­Anrufer und spontane Besucher. Das liegt vor allem ­daran, dass die Pfarrerin hier nicht wie in vielen ­anderen Ge­meinden die oberste Managerin ist und für alles ­zuständig. Wegner kann sich aufs Geistliche und die Seelsorge konzentrieren. Um die Verwaltung, die Finanzen und die Bauangelegenheiten kümmern sich ehrenamtlich die Gemeindekirchenräte.

Sie habe gelernt, Kontrolle abzugeben, sagt sie. Jetzt habe sie die Freiheit zu tun, was sie am besten könne: da sein und zuhören, wenn Menschen keine Arbeit finden, von Depressionen und Einsamkeit erzählen, helfen, wenn sich Mietschulden auftürmen oder Drogen im Spiel sind, Trauernde trösten. "Jeder kann zu mir kommen, ich schicke niemanden weg", sagt Wegner. Die Tür zum Pfarrhaus steht immer offen. Bemerkenswert. Vor zehn Jahren hat unten im Flur ein Mann unter Drogen Wegner überfallen und zusammengeschlagen. Dennoch: Nur ihre private Wohnung schließt sie ab.

"Oho, Sie besuchen Frau Wegner!", hört man, wenn man sich im Ort erkundigt. Es klingt anerkennend, manchmal ehrfürchtig. Es hat sich rumgesprochen, dass die Pfarrerin für alle da ist und nicht fragt, wer Kirchensteuer zahlt. Vielen hat imponiert, wie entschieden sie Aufmärschen von Rechten Paroli bietet. Nachbarn freuen sich auch, dass die Kirchenglocken saniert wurden und immer so schön klingen, wenn sie sonntags im Garten werkeln. Wegner ist in Laucha eine Instanz – und auch in den anderen Dörfern präsent.

Zuhören, Anteil nehmen

Manchmal, wenn sie aus einem Ort länger nichts gehört hat, geht sie dort mit ihrem Hund spazieren. Momo braucht sowieso eine Stunde Auslauf am Tag und ist ­immer ein guter Anlass für Gespräche. Sie plaudert über Gartenzäune hinweg und erfährt, was gerade los ist und was die Leute umtreibt.

Dafür hält sie auch mehrmals die Woche immer woanders "geistliche Sprechstunden". So bringt sie auch in die Kirchen Leben, in denen sie nur selten sonntags ­Gottesdienst halten kann. Rein ins Auto, zehn ­Minuten Fahrt vorbei an Wiesen und Feldern, und schon ist Wegner bei einem Dutzend Frauen und Männern in der ­kleinen Dorfkirche von Kirchscheidungen angelangt. ­Kurze ­Lesung, Vaterunser, gemeinsames Singen, 20 ­Minuten insgesamt. Beim Ankommen und Verabschieden ist Gelegenheit, Absprachen zu treffen, zu hören, was anliegt, und sich für längere Gespräche zu verabreden. Was Wegner ganz wichtig ist: "Ich betreue die Dörfer nicht, ich lebe in ihnen." Nicht den Leuten von oben herab erklären, was ihnen guttäte, sondern einfach das Leben teilen und so sichtbar machen, was evangelische Christen glauben.

Seit 20 Jahren ist Pfarrerin Wegner in Laucha. Sie hat eine ganze Generation geprägt. Robert Müller, 35, ­wäre ­ohne sie wohl nicht zum Klavierspielen gekommen. ­Damals fand der Jugendliche die Musik in der Kirche so toll, heute ist er der Kirchenmusiker. Die 14 Gemeinden im Pfarrbereich finanzieren ihn, und auch Wegner gibt ­einen Teil ihres Gehalts dazu. Müller leitet zahlreiche Chöre, ­organisiert Musikfeste, gibt Konzerte und unterrichtet in der staatlichen Kita in Laucha.

Dass eine staatliche Institution die Kirche um Zu­sammenarbeit bittet, so was komme hier im Osten nicht oft vor, sagt Müller. "Ein Hauptgewinn!" Wenn Kinder im Kirchenchor singen, dürfen sie kostenlos bei Robert ­Müller Klavierunterricht ­nehmen oder bei Wegner ­Gitarrenunterricht. Ein Ange­bot für alle, die sich die Musikschule nicht leisten können – und eine Chance mehr, Menschen ­kennenzulernen, die sonst nicht zur Kirche kommen würden.

Bildrechte: Nora Klein

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