Liebe Gemeinden!

„Meine Zeit steht in deinen Händen“ Psalm 31, Vers 16

 

Gerade mal vier Wochen ist es her, da haben wir das neue Jahr begrüßt und, wie alle Jahre wieder, festgestellt: die Zeit ist so schnell verflogen, wir sind nicht imstande auch nur ein Stück davon festzuhalten. Aber was ist Zeit? Wie lässt sie sich definieren? Zeit lässt sich einteilen in Tage, Stunden, Sekunden. Wir können sie verplanen mit Kalendern aller Art, überhaupt geht ohne Zeitplanung heutzutage ja gar nichts mehr. Wir können über die Zeit philosophieren oder sie aus naturwissenschaftlicher Sicht betrachten. Aber letztendlich ist Zeit zuallererst unsere Lebenszeit. Der römische Philosoph Seneca sah in der Lebenszeit ein mit Geld vergleichbares, aber eindeutig höheres Gut, nämlich das allerwertvollste von allen. Ihm fiel damals schon auf (um das Jahr 50 n. Chr.), wie achtlos Menschen Zeit für nichtige Dinge verschleudern, wie sie ihre Lebenszeit durch die Finger rinnen lassen. Wie gehen wir heute mit unserer Zeit um? Viele Menschen haben das Gefühl „keine Zeit“ zu haben. Sie sind so beschäftigt, sie hetzen von Termin zu Termin, jede Minute ist verplant. Und doch hat der Tag für uns alle 24 Stunden. Das Problem ist, viele kommen damit nicht aus - aus welchen Gründen auch immer. „Am Anfang war die Ewigkeit“, Worte des Kirchenvaters Augustinus, die mir helfen können, die Perspektive zu wechseln und einen Sinn für die Langsamkeit zu entwickeln. Einen Moment der Stille jeden Tag, der inneren Einkehr, die meinen Blick auf die Dinge verändern kann und mich erkennen lässt: Meine Zeit steht in Gottes Händen. „Meine Zeit steht in deinen Händen“ lesen wir in Psalm 31, Vers 16. Meine Zeit ist ein kleines Stück von der großen Weltzeit. Aus Gottes Hand ist sie mir persönlich geschenkt worden. Sie hat einen Anfang aber auch ein Ziel. Denn alle Tage sind Gottes Tage. Darauf können wir vertrauen, ruhig, dankbar und in heiterer Gelassenheit.

Eine gesegnete Zeit, wünscht Ihnen, Ihre Pfrn. Susanne Buchenau